»Es gibt keinen Konsens«

Anti-Atom-Aktivist Jochen Stay über Gründe zur Freude und für Protest

Jochen Stay ist Sprecher der Anti-Atom-Organisation »ausgestrahlt« und einer der Hauptkoordinatoren der Anti-Atom-Proteste. Seit 1980 er außerparlamentarisch politisch aktiv. Mit dem 45-Jährigen sprach Ines Wallrodt.

ND: Der Atomschwenk von Schwarz-Gelb ist ein Riesenerfolg für die Anti-Atom-Bewegung. Aber Sie protestieren weiter, statt zu feiern. Wäre nicht eine Party fällig?
Stay: Wir freuen uns natürlich sehr über die AKW, die jetzt still gelegt werden. Das macht Angela Merkel ja nicht, weil sie erkannt hat, wie gefährlich Atomkraft ist, sondern weil sie durch die großen Proteste gemerkt hat, dass die Stimmung in der Bevölkerung gekippt ist. Auf diesen Erfolg werden wir natürlich noch anstoßen. Aber noch ist nichts endgültig gesetzlich geregelt. Und zweitens ist es so: Wenn jemand sagt, ich höre in zehn Jahren mit dem Rauchen auf, dann ist das für mich auch kein Grund zur Freude.

Der jetzt geplante Stufenplan entspricht aber weitgehend dem Beschluss von Rot-Grün.
Über den hatte ich mich auch nicht gefreut. Denn da wurde auf den Weiterbetrieb der AKW nur das Etikett Ausstieg drauf geklebt. In den zehn Jahren, in denen das rot-grüne Gesetz gego...


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