Teilerfolg gegen Zwangsenteignung

Regierung im indischen Bundesstaat Orissa setzt Landverkauf an südkoreanischen Konzern aus

  • Henri Rudolph, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Bewohner des Distrikts Jagathsinghpur im ostindischen Bundesstaat Orissa haben im Kampf gegen eine Zwangsenteignung ihres Acker- und Forstlandes einen Teilerfolg errungen. Die Regierung in Bhubaneswar setzt den sogenannten Landerwerb nach Protesten auf unbefristete Zeit aus.

3000 Hektar Land will die Regionalregierung des Bundesstaates Jagathsinghpur mit dem Segen der Zentralregierung in Delhi aber gegen den Willen der lokalen Bevölkerung zur Verfügung stellen. Entstehen soll ein riesiges Industrieprojekt des südkoreanischen Konzerns POSCO.

Das Großunternehmen will auf dem Gelände einen Stahlwerkskomplex, ein Kohlekraftwerk, einen eigenen Hafen, eine Eisenerzmine, eine Eisenbahnlinie, Straßen und eine Werkssiedlung bauen. Der Konzern erhielt für die Mine eine Leasing-Genehmigung auf 30 Jahre. Ein Drittel des begehrten Rohstoffs darf er exportieren und damit enorme Profite machen.

Mit zwölf Milliarden Dollar wäre das die umfangreichste Auslandsdirektinvestition in Indien. Delhi misst dem Vorhaben »strategische Bedeutung« bei. Offensichtlich will die Regierung damit möglichen Investoren beweisen, wie weit seine Tore im Zuge der Liberalisierungspolitik gegenüber dem Auslandskapital bereits geöffnet wurden.

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