Bartsch: Debatte zur Unzeit

Spekulationen über Pläne für Parteispitze

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (ND). Für interne Spekulationen in der Linkspartei hat eine Meldung in der »Mitteldeutschen Zeitung« geführt, nach der der einstige Bundesgeschäftsführer und jetzige Vize-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dietmar Bartsch, eine Kandidatur für den Parteivorsitz anstrebt. Bartsch selbst hat die Meldung mit der Bemerkung versehen, es gebe jetzt Wichtigeres als Personaldiskussionen, immerhin ist am Wochenende Landtagswahl in seinem Heimatland, Mecklenburg-Vorpommern. Gewählt werden in den Wochen darauf zudem die Kommunalparlamente in Niedersachsen und das Abgeordnetenhaus in Berlin. Bartsch spricht gegenüber ND von »Unzeit«, in der diese Überlegungen laut werden, die angeblich aus dem Reformerlager kommen, dem er selbst angehört. Die Spekulationen richten sich nun aus genau diesem Grund darauf, ob überhaupt jemand, der Bartsch wohlgesonnen ist, eine solche Bemerkung zur jetzigen Zeit machen würde. Doch letztlich muss die Partei insgesamt befürchten, dass eine Personaldebatte die Bemühungen der LINKEN in den letzten Stunden des Wahlkampfs überlagert. Mit Diether Dehm hat am Freitag ein prominenter Vertreter des Bartsch eher reserviert gegenüberstehenden Parteiflügels in drastischer Formulierung das Wort ergriffen. Wer jetzt ein solches Personalgerangel eröffne, »kickt den Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern in Niedersachsen und anderswo mit einem miesen Tritt in den Unterleib«. Doch auch der Landesvorsitzende der Brandenburger LINKEN, Thomas Nord, warnte vor den möglichen Folgen für die Partei. In Brandenburg konzentriere sich die Partei deshalb auf die Unterstützung der Genossen; dies sei derzeit die wichtigste Aufgabe. »Es wäre gut, wenn das endlich alle in der Partei erkennen würden.«

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