Kontrollierte Kontrolleure

Dortmunder Unternehmenschef segnet Schriftsätze von Aufsichtsbehörde ab

Der Geschäftsführer des Dortmunder Umweltskandal-Unternehmens Envio hat Antworten der Bezirksregierung Arnsberg auf kritische Fragen zum Envio-Giftskandal vorab sein Einverständnis erteilt. Dabei ist die Bezirksregierung die für Envio zuständige Aufsichtsbehörde – die als solche jahrelang versagte.

Der Skandal um die Verseuchung von Teilen des Dortmunder Hafens mit dem giftigen und Krebs auslösenden Polychlorierten Biphenylen (PCB) zieht immer weitere Kreise. In diesen Tagen wurde im Umweltausschuss der Westfalenmetropole ein Skandal im Skandal aufgedeckt: Kritische Fragen zur PCB-Belastung wurden zwar von der Bezirksregierung beantwortet. Die zuständige Aufsichtsbehörde jedoch ließ sich die Antworten vorab von Envio-Geschäftsführer Dirk Neupert absegnen.

Neupert schrieb beispielsweise, »grundsätzlich keine Bedenken« gegen eine konkrete Behörden-Antwort zu hegen. Er bat sich indes aus, auch künftig »vor Beantwortung solcher Anfragen« kontaktiert zu werden.

»Das ist Kumpanei!« – Grünen-Ratsherrin Ulrike Märkel ist hörbar verärgert. »Wir Grüne haben kritische Fragen an die Bezirksregierung gestellt, weil wir den Skandal aufklären wollten. Die Fragen wurden direkt an den Verdächtigen weitergeleitet. Und der diktierte dann der Üb...


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