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Basketballer hoffen auf das kleine Wunder

EM: Deutsches Team heute im »Endspiel« gegen die Türkei, die Chancen sind durch Litauens Sieg gegen Serbien aber gesunken

  • Lars Reinefeld, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Dirk Nowitzkis Abschied aus dem Nationalteam rückt näher. Zwei Spiele noch, dann könnte die Zeit des NBA-Champions im Deutschland-Trikot abgelaufen sein. Zwar zeigt die Leistungskurve der deutschen Basketballer bei der EM wieder nach oben, für den Sprung ins Viertelfinale kommt der Aufschwung bei Nowitzki und Co. aber wohl zu spät. Nur ein kleines Wunder kann die Deutschen in Litauen noch vor dem Ausscheiden bewahren. Zu hoch ist das Niveau der Konkurrenz, zu schlecht die Ausgangsposition vor dem heutigen ersten von zwei Endspielen gegen Vize-Weltmeister Türkei.

»Noch ist alles drin. Wir müssen ein Spiel nach dem anderen nehmen und zunächst einmal die Türkei schlagen«, sagte Nowitzki. Doch selbst wenn es dem Team von Bundestrainer Dirk Bauermann gelingt, die Partien gegen die Türkei und am Sonntag gegen Litauen zu gewinnen, droht das Aus. Der Sieg der Gastgeber zum Zwischenrundenauftakt gegen Vize-Europameister Serbien und die eindrucksvolle Art und Weise, mit der die Litauer beim 100:90 zu Werke gingen, haben die deutschen Chancen deutlich sinken lassen. Nur wenn Serbien auch gegen Spanien und die Türkei verliert, reichen Deutschland zwei Erfolge. Ansonsten drohen komplizierte Zweier-, Dreier-, Vierer- oder gar Fünfer-Vergleiche. In denen würde die deutsche Auswahl sehr wahrscheinlich den Kürzeren ziehen.

Mit solchen Rechenspielen will man sich nicht beschäftigen. »Vor der EM haben alle gedacht, wir werden hier mal eben Europameister. Nach der Vorrunde hat uns keiner mehr etwas zugetraut, obwohl wir drei Spiele gewonnen haben«, meinte Bauermann. »Das dürfen wir nicht an uns ranlassen.« Auch wenn sich Spieler und Verantwortliche an den letzten Strohhalm klammern und die gute Leistung beim 68:77 gegen Titelverteidiger Spanien herausstreichen, intensivieren sich Diskussionen über die Zeit nach Nowitzki. Die EM hat gezeigt, dass die jungen Spieler auf gutem Weg sind, zur europäischen Spitze fehlt Robin Benzing, Tibor Pleiß und Co. aber noch ein Stück.

Zwischenrunde Gruppe E

Türkei - Frankreich 64:68 (27:31)

Serbien - Litauen 90:100 (44:54)

1. Frankreich 3 241:225 6

2. Spanien 3 225:212 5

3. Litauen 3 254:249 5

4. Serbien 3 261:261 4

5. Türkei 3 197:200 4

6. Deutschland 3 197:228 3

2. Spieltag, heute

Spanien - Serbien 14.30

Deutschland - Türkei 17.00

Litauen - Frankreich 20.00

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