Jeder zweite würde es tun

Konferenz zur Aufarbeitung der Dopingpraxis in der Universität Freiburg

  • Tom Mustroph, Freiburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

»Doping ist eine Epidemie.« Mit diesem Satz ließ der Mediziner und Biologe Perikles Simon auf einer Freiburger Tagung zur Verbreitung von Doping aufhorchen. Der Mainzer Wissenschaftler erforschte durch Befragungen nicht nur die Neigung von Spitzensportlern, zu einer Wunderpille zu greifen, wenn dies nicht nachweisbar wäre. Jeder zweite wäre seinen Studien zufolge dazu bereit. Außerdem hätten 14 Prozent der von Simon befragten Sportler sogar bereits Blutdoping betrieben. Diese Zahlen stehen in krassem Widerspruch zu den Ergebnissen von Dopingkontrollen. Dort werden lediglich im Promille-Bereich (ca. 0,2 Prozent) Sportler als Doper enttarnt.

Dass die Grauzone größer ist, wurde nicht zuletzt durch den Dopingsskandal um das Radsportteam Telekom deutlich. Zu dessen Aufarbeitung gehört das Symposium, auf dem Simon am Dienstag seine Zahlen vorstellte. Organisiert wurde dieses von der italienischen Sozialwissenschaftlerin Letizia Paoli. Sie lös...


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