Vergrabene Chancen

Brüsseler Spitzen

Die Autorin ist Europaabgeordnete der Grünen und unter anderem Mitglied im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Türkei.
Die Autorin ist Europaabgeordnete der Grünen und unter anderem Mitglied im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Türkei.

Der türkische Staatspräsident Gül kommt in Deutschland vorbei. Gül tritt dabei nicht in der Rolle des Bittstellers auf, der Merkel bittet, doch endlich den Quatsch mit der privilegierten Partnerschaft sein zu lassen. Gül kommt auch nicht in eine Europäische Union, die es sich irgendwie leisten kann, den südöstlichen Nachbarn hochnäsig zu behandeln.

Präsident Gül kommt als Vertreter eines Landes, das ein höheres Wirtschaftswachstum hat als alle Euro-Länder zusammen. Von Krise keine Spur. Ein Land, in dem gescherzt wird, man könnte die Grenzprobleme in der Ägäis einfach lösen, indem man den Griechen ein paar Inseln abkauft. In Griechenland wird schon deswegen nicht darüber gelacht, weil dieser Fall gar nicht mehr so unwahrscheinlich daherkommt.

Die EU könnte die Türkei ganz gut gebrauchen. Das Gerede von Merkel und Sarkozy, die so tun, als wäre die Türkei ein verarmtes Land, dass die ganzen EU-Fonds aus dem Agrar- und Kohäsionstopf...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.