Kein Grund zum Feiern

Vor 25 Jahren ging das Atomkraftwerk Brokdorf ans Netz

25 Jahre nach der Inbetriebnahme ist das einst besonders hart umkämpfte AKW noch immer umstritten und macht Schlagzeilen wegen Pannen. Nach jetziger Gesetzesregelung soll in zehn Jahren endgültig Schluss sein.

Am 3. Oktober 1986 erteilte das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel die Dauerbetriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Brokdorf. Einige Tage später wurde zum ersten Mal Strom ins Netz gespeist. Der 1400-Megawatt-Reaktor, der zu 80 Prozent E.on und zu 20 Prozent Vattenfall gehört, war weltweit das erste AKW, das nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl den Leistungsbetrieb aufnahm. Für die westdeutsche Anti-AKW-Bewegung bedeutete das eine herbe Niederlage.

Der Bau hatte im Herbst 1976 begonnen. In einer Nacht- und Nebel-Aktion errichteten Arbeiter und Polizisten in der Wilster Marsch eine Festung aus Stacheldraht, Wassergräben und Lichtmasten. Mit Tränengasangriffen aus Hubschraubern und brutalen Knüppelattacken unterband die Polizei mehrmals Versuche, den Bauplatz zu besetzen. Doch unter dem Eindruck der Massenproteste verhängten Gerichte Anfang 1977 einen Baustopp. Der galt vier Jahre. A...


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