Kings Traum

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

An dieser Stelle rief Martin Luther King am 28. August 1963 Hunderttausenden jene Worte zu, die ihn in aller Welt berühmt machen sollten: »I have a dream«, den Traum von der Gleichbehandlung aller Menschen. Am Sonntag wurde auf der National Mall unweit vom Weißen Haus ein Denkmal für den einflussreichsten Bürgerrechtler der USA eingeweiht, das erste für einen Afroamerikaner auf Washingtons geschichtsträchtiger Prachtmeile. Der Friedensnobelpreisträger wurde fünf Jahre später von einem Rassisten erschossen. Gestern hielt der erste schwarze Präsident der USA die Laudatio. Zu Recht sprach die Stiftung, die das Memorial-Projekt 15 Jahre lang vorantrieb, von einem riesigen Schritt in der Geschichte des Landes. Die Bürgerrechtsbewegung hat das Wahlrecht für Afroamerikaner und weitreichende Antidiskriminierungsgesetze durchgesetzt. Benachteiligt werden sie im Alltag aber noch immer. Ihr Anteil an den 46 Millionen Armen im Lande etwa ist überproportional groß. Die Reichtumskluft zwischen Weiß und Schwarz wurde in den vergangenen Jahren sogar größer denn kleiner. Die Statue in Washington soll Kings zentraler Botschaft Gestalt geben: Hoffnung auf ein Leben in Würde für alle Menschen. Was für den Baptistenpastor ganz dezidiert auch wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit bedeutet hat. Er hätte mit Sicherheit zu jenen gehört, die das an diesem Wochenende in aller Welt eingefordert haben.

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