Skilangläufer enttäuschten zum Auftakt

Tobias Angerer verhindert kompletten Fehlstart in neue Weltcup-Saison

  • Erik Roos, SID
  • Lesedauer: 2 Min.
Die deutschen Skilangläufer haben einen Fehlstart in die neue Weltcup-Saison hingelegt. Im norwegischen Sjusjön enttäuschten vor allem die Staffeln. Einzig Altmeister Tobias Angerer (Vachendorf) erzielte ein ordentliches Ergebnis. Auch die Frauen blieben in Abwesenheit von Doppel-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) schwach.

»Das Ergebnis bei den Frauen ist nicht zufriedenstellend«, räumte Bundestrainer Jochen Behle ein. »Insgesamt ist das Ergebnis enttäuschend, die Rückstande sind zu groß.«

Über 10 km Freistil ruhten die deutschen Hoffnungen auf Nicole Fessel aus Oberstdorf, doch die WM-Siebente landete mit fast zweieinhalb Minuten Rückstand auf Platz 47. Katrin Zeller (Oberstdorf) holte als 30. das einzige Weltcuppünktchen für die deutschen Frauen. »Die interne Reihenfolge ist auf den Kopf gestellt worden. Eigentlich sehen wir Fessel vorne. Bei ihr ging von Anfang an nichts«, so Behle. Ob es an der Nervosität gelegen oder es vielleicht andere Gründe gegeben habe, müsse man abwarten.

Den kompletten Fehlstart verhinderte lediglich Tobias Angerer. Der Tour-de-Ski-Sieger von 2007 lief am ersten Tag über 15 km Freistil als einziger Deutscher in die Punkte. Im Ziel hatte der Vachendorfer als 14. über eine Minute Rückstand auf den schwedischen Sieger Johan Olsson. »Sein Einstieg war gut, sogar einer seiner besten Einstiege der vergangenen Jahre«, lobte Behle den Bayer, der als klassischer Spätstarter gilt. Trotz der insgesamt mäßigen Ergebnisse blieb der Bundestrainer ruhig: »Wir wissen, dass wir noch Rennen brauchen.«

Das gilt auch für die deutschen Staffeln. Über die 4 x 10 km konnte das erste deutsche Quartett mit Andreas Kühne (Oberwiesenthal), Axel Teichmann (Bad Lobenstein), Tobias Angerer und Tom Reichelt (Oberwiesenthal) nur kurze Zeit mithalten und landete beim Doppelsieg der Norweger auf dem vorletzten Platz. Dahinter kam mit mehr als zwei Minuten Rückstand nur noch die zweite deutsche Staffel mit Franz Göring (Zella-Mehlis), Andreas Katz (Baiersbronn), Philipp Marschall (Dermbach) und Josef Wenzl (Zwiesel).

Immerhin konnte Schlussläuferin Monique Siegel (Oberwiesenthal) das deutsche Staffel-Ergebnis halbwegs retten. Das erste deutsche Quartett mit Steffi Böhler (Ibach), Katrin Zeller, Nicole Fessel, Monique Siegel kam auf Platz acht ins Ziel. Die zweite Staffel mit Denise Herrmann (Oberwiesenthal), Sandra Ringwald (Schönwald), Lucia Anger (Oberstdorf) und Hanna Kolb (Buchenberg) wurde wie die Männer-Zweitvertretung 16. und damit Letzter.

Eine imponierende Vorstellung bot die Norwegerin Marit Björgen, die im heimischen Sjusjön über 10 Kilometer mit einem Vorsprung von 27,1 Sekunden zum Sieg lief und damit ihren 47. Einzelerfolg im Weltcup feierte. Björgen ist damit erfolgreichste Weltcupstarterin aller Zeiten. Sie verdrängte ihren Landsmann, den legendären Björn Dählie von Platz eins.

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