Die Theorie der Neoklassik ist widerlegt

Der akademische Streit über die große Krise findet nicht mehr allein im Elfenbeinturm statt

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Finanzkrise stürzte auch die dominante neoklassische Ökonomie in die Krise. Deren Grundannahmen wurden erschüttert, wie zwei aktuelle Publikationen deutlich machen.

Der Disput unter Volkswirtschaftlern ist heute längst kein Streit im Elfenbeinturm mehr: Keine Bundestagsdebatte über Rettungsschirme oder Mehrwertsteuer, keine gesellschaftliche Kontroverse über Mindestlöhne oder ökologisch-soziale Standards von Unternehmen wäre heute ohne offene oder implizite Bezugnahme auf die vorherrschende »neoklassische« Lehre möglich.

Die Ökonomen des Sammelbandes »Wohin steuert die ökonomische Wissenschaft?« berichten wenig Schmeichelhaftes über ihre Zunft. Seit der politischen Ära Reagan-Thatcher dominiert die »New Classical Economics« die Volkswirtschaftslehre in Nordamerika und Europa. Die wirtschaftsliberalen Neoklassiker gehen davon aus, dass der Mensch ein Homo oeconomicus ist, der rational entscheidet. Da dies alle tun, entsteht nach dieser Theorie ein Gleichgewicht zwischen den Marktteilnehmern, Kosten und Preisen und Angebot und Nachfrage.

Dieses einfache Bild der Neoklassik mag für Warenmärkt...


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