»Wir sehen jede Nacht neue Gesichter«

Die Transsexuellenorganisation Sisters bemüht sich auf dem Straßenstrich der thailändischen Touristenhochburg Pattaya um Aids-Aufklärung

  • Michael Lenz, Pattaya
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Asien gehen die HIV-Infektionen insgesamt zurück. Aber sexuelle Minderheiten sind von diesem positiven Trend ausgenommen.

NRO-Aktistin May im nächtlichen Einsatz
NRO-Aktistin May im nächtlichen Einsatz

In Mays langem schwarzem Haar steckt eine weiße Blüte. Zu dem grauen Kostüm trägt sie über dem rosaroten T-Shirt ein silbriges Spitzenjäckchen. May wirkt mehr wie eine junge, schöne Dame als eine ehemalige Sexarbeiterin auf nächtlicher Aids-Aufklärungstour über den Straßenstrich, durch die Puffs und Karaoke-Bars der Walking Street in Pattaya. Die jungen Frauen, die wie zufällig hier stehen, sind nicht besonders aufgedonnert, sehen eher aus wie welche, die auf eine Verabredung warten. Das ist eine dürftige Tarnung ihrer Profession, weil Prostitution in Thailand illegal ist. Was ebenfalls auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist: Die meisten sind Katois oder Ladyboys, wie man Transsexuelle in Thailand nennt.

Auch May ist eine Katoi und auch sie hat einst angeschafft. Jetzt aber arbeitet sie für die Transsexuellenorganisation Sisters, die sich der Aids-Aufklärung ihrer »Schwestern« verschrieben hat. Der Verein betreibt ein Zentrum in...


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