IG Metall will neuen Betriebsbegriff

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die IG Metall reagiert auf Lohndumping im Zuge von Ausgliederung industrieller Vorleistungen: Sie will das Feld nicht länger der durchsetzungsschwächeren Dienstleistungsgewerschaft ver.di überlassen, sondern selbst verstärkt Tarifverträge in diesen Bereichen abschließen.

Die IG Metall will künftig Tarifverträge in industrienahen Dienstleistungen abschließen - und tritt damit ihrer Schwestergewerkschaft ver.di auf die Füße. Der IG-Metall-Vizechef Detlef Wetzel hatte in der gewerkschaftsnahen Zeitschrift »Mitbestimmung« über »einen neuen Betriebsbegriff« und gewerkschaftliche Verantwortung der Metall für die gesamte Wertschöpfungskette gesprochen. Industriebetriebe würden »jede Menge Vorleistungen« ausgliedern und als Dienstleistung deklarieren und damit »niedrigeren tariflichen Bedingungen und auch gewerkschaftsfreien Zonen zugeführt«, beklagte er. Traditionelle gewerkschaftliche Organisationstrukturen seien mit diesen industriellen Veränderungen nicht mehr kompatibel. Die IG Metall wolle daher auch zuständig sein für Vorleister, Leiharbeiter und Werkvertragsnehmer.

Als Beispiel nennt Wetzel die Schnellecke-Gruppe im sächsischen Zwickau mit rund 1200 Beschäftigten. Die eigentlich von ver.di vertrete...


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