Neues Jahr, neues Glück

Viele Stars der vergangenen Bundesligasaison suchen nach alter Form oder neuem Verein

  • Mark Wolter
  • Lesedauer: 3 Min.
Wenn die Fußball-Bundesligisten nach der Jahreswende die Vorbereitung für die Rückrunde aufnehmen, hoffen vor allem die Verlierer der ersten Saisonhälfte auf einen persönlichen Neustart - zur Not auch bei anderen Klubs.

Als Felix Magath gestern seine Wolfsburger Profis zum ersten Medizinballstemmen nach der kurzen Winterpause bat, war von den drei offensiven Hoffnungsträgern des Sommers nur noch einer dabei - und das notgedrungen. Srdjan Lakic, vor der Saison als Toptorjäger des 1. FC Kaiserslautern vom VfL verpflichtet, will lieber weg. Die Hinrunde mit ein paar Kurzeinsätzen und ohne Torerfolg verlief für den Kroaten genauso enttäuschend wie für seinen Sturmkollegen Patrick Helmes und den mit großer Euphorie vom FC Barcelona ausgeliehenen Alexander Hleb.

Der Spielgestalter aus Belarus ist nach ganzen 184 Ligaminuten Spielzeit schon wieder zurück in Spanien, der frühere Nationalstürmer Helmes seit November zu den Wolfsburger Amateuren abgeschoben. Trainer Magath plant nicht mehr mit Helmes, und auch Lakic könnte bei einem entsprechenden Angebot gehen. Bis zum Rückrundenstart am 20. Januar hoffen beide daher, bei einem anderen Klub unterzukommen.

Ähnlich wie den ausgemusterten Wolfsburgern geht es auch anderen namhaften Bundesligaspielern. In Dortmund kann Lucas Barrios ein Lied davon singen. Der Angreifer aus Paraguay, in der vergangenen Spielzeit mit 16 Treffern noch maßgeblich am Titelgewinn des BVB beteiligt, kam bisher kaum zum Zuge: acht späte Einwechslungen, einmal ausgewechselt, keine Tore. Und die Aussichten, wieder in die Startelf zu rücken, sind nicht gerade rosig. Mit bislang schon zwölf Toren hat sich Sturmkonkurrent Robert Lewandowski zur ersten Wahl bei Trainer Jürgen Klopp gemacht.

»Ich will wieder Fußball spielen und gebraucht werden. Geht das nicht beim BVB, muss ich zeitnah eine andere Richtung einschlagen«, äußerte Barrios deshalb seine Wechselbereitschaft. Die Dortmunder Verantwortlichen würden den Edelreservisten gerne halten, ihn aber auch für eine Ablösesumme von 12 Millionen Euro ziehen lassen.

Zu den Verlierern der Hinrunde zählt neben Leverkusens Torhüter René Adler (kommt nach Verletzung nicht mehr am neu verpflichteten Bernd Leno vorbei) auch Hannovers Didier Ya Konan. Der Stürmer von der Elfenbeinküste, musste dem Norweger Mohammed Abdellaoue im Sturm meist den Vortritt lassen und konnte den 14 Toren der Vorsaison bisher nur eins folgen lassen. Ein Transfer zu einem anderen Klub schon vor Rückrundenstart ist deshalb für Ya Konan nicht ausgeschlossen.

Gerne wechseln würden auch Ivica Olic und Danijel Pranjic. Die beiden Kroaten sehen beim FC Bayern keine Chance mehr, Olic durfte bislang nur 133 Minuten in der Bundesliga spielen, Pranjic gar nur derer zwei - eine in Augsburg und eine gegen Bremen. Vor dem gestrigen Abflug zum Trainingslager in Katar hat der Verein aber klargestellt, dass es in diesem Winter keine Transfers geben werde. »Ich habe mich damit abgefunden, dass ich bleibe«, sagte Pranjic. Angreifen will er in der Rückrunde trotzdem. »Ich denke, der Trainer wird mir und Ivica noch Chancen geben.«

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