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Thüringer Behörden handeln sorglos, wenn Neonazis Immobilien kaufen und ihr Netzwerk ausbauen

Kirchheim, Guthmannshausen, Bad Langensalza, Jena, nun Crawinkel und Marlishausen. In all diesen Orten konnten bekannte Neonazis mühelos geeignete Immobilien kaufen, um das Netz Thüringer Neonazi-Treffpunkte auszubauen. Die Behörden - angefangen bei der Landesregierung - geben sich ahnungslos.

Nazi-Monopoli.
Nazi-Monopoli.

Wenn politische Sorglosigkeit, gepaart mit provinzieller Faulheit auch noch Unterstützung aus dem Bundestag erhält, dann kann einem schon Angst und Bange werden. Beispiel Tankred Schipanski. Der sitzt für die CDU im Berliner Parlament und ist zuversichtlich, »dass das Thüringer Innenministerium, das Landratsamt Gotha und die Gemeinde Crawinkel eng zusammenarbeiten, um Handlungsmöglichkeiten im Fall des Kaufs einer Gaststätte durch Rechtsextreme in der Gemeinde Crawinkel voll auszuschöpfen«. Wacker - im Nachhinein. Nun ist das Haus mit Gaststätte und Saal verkauft. Aber was hätte man auch tun sollen, den Behörden seien die Hände gebunden, »da es sich hier um reines Privatrecht handelt«, sagt der Jurist Schipanski.

Vielleicht etwas wachsamer sein? Das Gerücht, dass sich Neonazis um das Anwesen mit Saal bemühten, gab es schon seit einigen Wochen, sagt Onno Eckert, der von der SPD gestellte Bürgermeister. Crawinkel ist ein kleines Nest...


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