Kampf gegen Asbest muss weitergehen

Italien: Hohe Gefängnisstrafen für Ex-Manager / Noch Tausende Tote in den nächsten Jahren befürchtet

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nach dem Urteil gegen zwei Ex-Manager einer italienischen Asbestfabrik herrscht nur gedämpfte Freude.

In Turin sind zwei ehemalige Eigentümer und Manager der Asbestfabrik Eternit zu Gefängnisstrafen von je 16 Jahren verurteilt worden. Ihnen war vorgeworfen worden, von der Gefährlichkeit der Faser gewusst und trotzdem keine Vorsichtsmaßnahmen für Arbeiter und Umwelt getroffen zu haben. Mindestens 3000 Menschen sollen bisher ums Leben gekommen sein.

»Ein Gerechtigkeitstraum ist Realität geworden«, sagte nach der Urteilsverkündung Staatsanwalt Raffaele Guariniello. Er hat sich seit fast zehn Jahren mit dem Fall beschäftigt - fünf Jahre dauerten die Ermittlungen, bevor 2009 der Prozess gegen den Schweizer Stephan Schmidheiny und den Belgier Louis de Cartier begann. Jetzt sieht Guariniello seine Arbeit bestätigt. Ähnlich positiv äußerten sich auch Betroffene und Politiker. Der italienische Gesundheitsminister Renato Balduzzi sprach von einem »sozial und juristisch historischen Urteil«. Aber - so fügte er hinzu: »Der Kampf...


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