Kosmische Müllabfuhr

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Grafik: Pascal Coderay/ EPFL
Grafik: Pascal Coderay/ EPFL

Der Schrott aus Überresten von Raketen und nicht mehr genutzten Satelliten in den Erdumlaufbahnen wird für die Raumfahrt zu einer immer größeren Gefahr. Brauchbare Verfahren, um diesen Müll wieder einzusammeln, fehlten bislang. Dem will nun das Swiss Space Center an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) mit seinem Projekt »CleanSpace One« abhelfen. Dabei will man einen Satelliten entwickeln, mit dem diese Abfälle entsorgt werden sollen.

Erproben wollen sie den Prototyp mit den 2009 in die Umlaufbahn gebrachten Kleinstsatelliten »Swisscube« und »TIsat«, von denen einer eingefangen werden soll.

Nach dem Abschuss muss der Satellit zuerst seine Flugbahn anpassen, um auf die Umlaufbahn seines Zielobjekts zu gelangen. Dafür könnte ein neuartiger, ultrakompakter und ebenfalls in den EPFL-Labors entwickelter Antrieb zum Einsatz kommen. Wenn »CleanSpace One« den ausgedienten Satelliten erreicht hat, soll er ihn packen und stabilisieren. Mit dem angekoppelten Objekt macht sich der Rückholsatelliten auf den Weg in Richtung Erdatmosphäre, wo beide verglühen.

Zwar wird dieses erste Exemplar zerstört, aber weitere sollen folgen: »Wir wollen eine ganze Reihe schlüsselfertiger und nachhaltiger Systeme anbieten und vertreiben, die für verschiedene zu entsorgende Satelliten geeignet sind«, erklärt Swiss-Space-Center-Direktor Volker Gass.

Die Kosten für die Planung und den Bau von »CleanSpace One« sowie die eigentliche Mission belaufen sich auf rund 10 Millionen Franken (ca. 8,5 Millionen Euro). StS

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