Schnelle Schnuppen zur Monatsmitte

PLANETEN, STERNE, MOND und SONNE: Frühlingsdreieck und Nördliche Kronen rücken auf ihre Positionen

  • Hans-Ullrich Keller, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.

Venus zieht als hell glänzender Abendstern auch im April die Blicke auf sich. Der innere Nachbarplanet der Erde beherrscht die erste Nachthälfte. Kurz nach Mitternacht geht Venus unter. Ende April strahlt der Planet der Liebesgöttin in größtem Glanz - ein perfekter Auftakt zum Beginn des Wonnemonats Mai.

Jupiter, der Mitte März von Venus überholt wurde, kann noch am Abendhimmel weit im Westen gesichtet werden. Am 22. ist in der Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont die extrem schmale Sichel des jungen Mondes neben Jupiter zu sehen. Zum Monatsende verabschiedet sich der Riesenplanet vom Abendhimmel. Der Mars hat seine Opposition zur Sonne gerade hinter sich. Er ist immer noch ein auffälliges Objekt am nächtlichen Firmament, seine Helligkeit nimmt im Laufe des Aprils aber deutlich ab. Merkur bleibt in unseren Gegenden im April verborgen. Saturn dagegen ist im Sternbild Jungfrau die ganze Nacht über am Sternenhimmel vertreten. Zur Monatsmitte steht er in Gegenschein zur Sonne. Er ist abends im Osten zu sehen, um Mitternacht im Süden und am Morgen weit im Westen.

In der Zeit zwischen 16. und 25. April machen sich die Lyriden bemerkbar, ein reicher Sternenschnuppenstrom, dessen Ausstrahlungspunkt ein wenig südwestlich des hellen Sterns Wega in der Leier liegt.

Der Höhepunkt der Lyridenaktivität ist in der Nacht vom 21. auf 22. zu erwarten, wobei rund zehn Meteore pro Stunde aufflammen. In manchen Jahren wurden bis zu neunzig Lyriden in einer Stunde registriert. Diese Meteoriten sind schnelle Sternschnuppen mit Geschwindigkeiten um 50 Kilometer pro Sekunde.

Vollmond tritt am Karfreitag um 21.19 Uhr ein. Er steht dabei im Sternbild Jungfrau. Es ist der erste Vollmond im Frühling. Am Montag darauf kommt der Mond mit nur 358 310 Kilometern in Erdnähe. Das Zusammenfallen von Vollmond und Erdnähe ruft Springfluten und Spannungen in der Erdkruste hervor. Am 21. wird um 9.18 Uhr die Neumondphase erreicht.

Der Große Wagen steht im April am Abendhimmel direkt über unseren Köpfen. Im Westen versinken die letzten Wintersternbilder. Noch zu sehen sind die Zwillinge und der lichtschwache Krebs sowie im Südwesten der helle Stern Prokyon im Kleinen Hund. Halbhoch im Nordwesten funkelt die gelbe Kapella im Sternenpolygon des Fuhrmanns. Hoch im Südosten strahlt in einem orangen Licht Arktur, Hauptstern im Bild des Rinderhirten oder Bootes. Arktur gehört zu den fünf hellsten Fixsternen am irdischen Firmament. Sein Licht ist 37 Jahre zu uns unterwegs.

Mit Spica in der Jungfrau und Regulus im Löwen bildet Arktur das Frühlingsdreieck, das den Schwerpunkt des abendlichen Frühlingshimmels charakterisiert. Südlich der Jungfrau fällt das kleine, aber einprägsame Sternenviereck des Raben auf. Im Nordosten ist bereits der Herkules über den Horizont gestiegen. Halbhoch im Osten in der Nähe des Bootes springt der Sternenhalbkreis der Nördlichen Krone ins Auge. Am Nordosthorizont künden Wega in der Leier und Deneb im Schwan den Sommer an.

Die Sonne verlässt am 18. mittags das Sternbild Fische und wechselt in das Sternbild Widder. Am 19. tritt sie in das Tierkreiszeichen Stier. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt in April um zehn Grad zu, am Tag ist es eindreiviertel Stunden länger hell.

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