Eine Stadt kämpft um Normalität

Zwischen Bürgerkrieg und Alltagsmühen - der Damaszener Vorort Harasta im März 2012

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Schulhoflärm und Markttreiben in Harasta - doch die Panzer und Checkpoints an allen Ecken der Stadt rufen jedem Besucher in Erinnerung, dass von normalem Leben keine Rede sein kann.

Bürgermeister Adnan al-Wasr erwehrt sich der ausländischen Reporter.
Bürgermeister Adnan al-Wasr erwehrt sich der ausländischen Reporter.

Der Rückstau auf der Stadtautobahn von Damaskus ist lang. Um nach Harasta, einem Vorort der Hauptstadt, zu kommen, müssen die Fahrzeuge sich wie durch ein Nadelöhr durch einen Kontrollpunkt schlängeln, den die Armee am Eingang des Ortes eingerichtet hat. PKWs, Busse, Laster und kleine Lieferwagen werden kontrolliert, auf denen Bauern aus dem Umland Obst und Gemüse nach Harasta zum Markt bringen.

Ein schweres Panzerfahrzeug parkt in der Einfahrt einer Polizeistation. »Ich wette, der hat noch nie einen Schuss abgefeuert«, meint der türkische Reporter auf dem Nebensitz. Die syrische Armee verfüge nicht über genügend gepanzerte Fahrzeuge, also nutze sie diese Panzer, mit denen sechs, sieben Soldaten sicher transportiert werden könnten, erklärt der Kollege, der seit Jahren in Syrien arbeitet. In Brennpunkten der militärischen Auseinandersetzungen würde die Armee von Scharfschützen der bewaffneten Aufständischen angegriffen.

Von Scha...


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