Schwerin - das Maß im Volleyball

Frauen feiern den 16. deutschen Meistertitel in der Vereinsgeschichte

  • Lesedauer: 3 Min.
Der Schweriner SC ist das Maß im deutschen Frauen-Volleyball. Die Schwerinerinnen feierten mit dem 3:2-Sieg im Final-Rückspiel beim Dresdner SC 1898 den neunten Titelgewinn nach der Wende. Zugleich war es der 16. Meistertitel in der Vereinsgeschichte, denn zu DDR-Zeiten war Schwerin siebenmal Meister geworden.

Schwerins Volleyballerinnen feierten mit Sektdusche, die Dresderinnen mussten einmal mehr ihre Tränen trocknen. Das Schweriner Team von Trainer Teun Buijs setzte sich im zweiten Finalspiel beim Dresdner SC 1898 mit 3:2 (25:14, 20:25, 25:23, 17:25, 15:9) durch. Nach 114 Minuten verwandelte Anja Brandt den dritten Matchball zum Titelgewinn.

Das Hinspiel gegen den Ersten der Bundesliga-Punktrunde hatten die Mecklenburgerinnen ebenfalls mit 3:2 für sich entschieden und so die Weichen für den zweiten Titelgewinn in Serie gestellt. Neben der Titelverteidigung machte der Schweriner SC vor mit 3200 Zuschauern ausverkauftem Haus auch das zweite Double aus Meisterschaft und Pokalsieg nach 2006 perfekt, denn bereits im März bejubelte die Mannschaft den DVV-Pokalsieg. Dieses zweifache Kunststück war noch keiner Frauenmannschaft gelungen.

»Ich bin das erste Jahr als Trainer in der Bundesliga und kann mit der Mannschaft gleich das Double holen - das ist ein absoluter Traum«, sagte Schwerins Trainer Teun Buijs. »Der Sieg im Hinspiel hat uns locker gemacht. Dann sind wir gleich wieder gut gestartet, aber Dresden hat sich gewehrt. Doch im fünften Satz waren wir etwas entspannter und fanden schnell unseren Rhythmus«, erklärte der Niederländer. Während der Sieg von den 200 mitgereisten Schweriner Fans enthusiastisch gefeiert wurde, trugen die Spielerinnen ihren Trainer auf den Schultern durch die Halle.

»Die Mädels haben das einfach toll gemacht. Nach dem Titel im vergangenen Jahr haben sie voll motiviert und hoch professionell weitergemacht. Als wir im Laufe der Saison gesehen haben, dass unser Konzept funktioniert, haben sie immer voller Energie trainiert und gespielt. Da bin ich stolz drauf«, sagte Teun Buijs.

Die Schwerinerinnen um Zuspielerin Denise Hanke, die drei Tage zuvor in Schwerin als »wertvollste Spielerin der Saison« ausgezeichnet worden war, brachten von Anbeginn die Dresdnerinnen mit starken Aufschlägen aus dem Konzept. Den dritten Meistertitel in der Vereinsgeschichte im Visier wirkten die Schützlinge des Dresdner Trainers Alexander Waibl zu Beginn in allen Elementen verunsichert, so dass die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern im ersten Satz zwischenzeitlich sogar mit 21:9 führten und am Ende mit 25:14 klar vorn lagen.

Später fingen sich die Gastgeberinnen und drehten sogar das Spiel, so dass Schwerin im zweiten Durchgang mit 5:12 zurücklag und den Satz mit 20:25 abgeben musste. Doch die Schwerinerinnen blieben cool, erkämpften danach in einem Nervenduell mit 25:23 die 2:1-Satzführung und ließen sich auch durch den 17:25-Verlust des vierten Durchgangs nicht aus der Fassung bringen.

Im alles entscheidenden Tiebreak setzte sich Schwerin schnell mit 8:2 ab und leitete damit die Vorentscheidung zum 15:9-Satzgewinn ein. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Schwerins Topscorerin Mira Topic nach einer zeitweiligen Verschnaufpause ab dem vierten Durchgang wieder zur Höchstform auflief.

»Wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir topfit sind, wenn es drauf ankommt. Wir haben einfach mit Selbstvertrauen drauf los gespielt und unglaublich die Nerven behalten«, strahlte Schwerins Zuspielerin Denise Hanke, nachdem Anja Brandt den letzten Ball der Saison 2011/2012 zum 3:2-Endstand verwandelte.

Dresden muss sich nach 2011 erneut mit dem Vizemeistertitel zufriedengeben. Dennoch gingen die Dresdnerinnen erhobenen Hauptes vom Parkett. Spielführerin Stefanie Karg meinte: »Schwerin ist verdient deutscher Meister. Das war ein würdiges Finale, ein heißes Spiel auf Augenhöhe. Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft.«

In der kommenden Saison wird der Dresdner SC 1898 im europäischen CEV-Cup spielen, während der Schweriner SC in der Champions League aufschlagen wird. dpa/SID/nd

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