Wien-Festival am Berliner Ensemble

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). »Wien, Wien, nur du allein ...«, heißt es seit Sonntag am Berliner Ensemble. Beim 1. Wien-Festival bietet das Theater am Schiffbauerdamm bis Anfang Juli Theaterinszenierungen, Lesungen und Filme rund um die österreichische Metropole. Mit dabei sind Künstler wie die Schauspieler Gert Voss, Otto Sander, Corinna Kirchhoff, Maresa Hörbiger und Michael Degen, Kabarettist Alfred Dorfer und Schriftsteller Peter Turrini, wie Theaterintendant Claus Peymann (74) am Freitag ankündigte. Den Auftakt macht der Wiener Liedermacher, Schauspieler und Autor André Heller, der am 22. April seine Biografie »Feuerkopf« vorstellte.

Auch Pläne für die nächste Spielzeit verriet Peymann bereits: Im April 2013 bringt der US-amerikanische Theatermagier Robert Wilson (70) den Klassiker »Peter Pan« auf die Bühne. Wilson zeige das Werk von James Matthew Barrie als »Stück für Kinder und Erwachsene«, sagte Peymann. Der Regisseur, der auch Bühnenbild und Lichtkonzept wieder selbst in die Hand nimmt, arbeitet dabei mit der »Peter Pan«-Übersetzung von Erich Kästner.

Katharina Thalbach inszeniert Shakespeares »Was ihr wollt« (Premiere November 2012). Peymann selbst plant die Inszenierung von Harold Pinters »Die Heimkehr« oder wahlweise Henrik Ibsens »Die Stützen der Gesellschaft« (Premiere Dezember 2012).

Das Wien-Festival gilt auch als kleine Spitze Peymanns gegen das ebenfalls in der Zeit stattfindende Berliner Theatertreffen (4. bis 21. Mai), dessen Auswahl experimenteller Inszenierungen und zeitgenössischer Stücke der Intendant sei Jahren kritisiert. Auch dieses Jahr seien die eingeladenen Inszenierungen »wie immer«, meinte Peymann. Das Theatertreffen sei nicht mehr ernst zu nehmen, sagte der Theatermacher, der mit seinen eigenen Arbeiten dazu schon länger nicht eingeladen worden ist.

Das Wien-Festival bietet Inszenierungen wie Bernhards »Einfach kompliziert« (Regie Claus Peymann), Taboris »Mein Kampf« (Regie Hermann Beil), Molnárs »Liliom« (Regie Mona Kraushaar) und Horváths »Geschichten aus dem Wiener Wald« (Regie Enrico Lübbe).

Gert Voss spielt Bernhards »Elisabeth II.« als Solo. Michael Degen trägt bei der Lesung »Mir fällt zu Hitler nichts ein« Texte von Karl Kraus und Bertolt Brecht vor. Bei den Filmnächten ist von »Oberst Redl« mit Klaus Maria Brandauer und Orson Welles' »Der Dritte Mann« bis »Wiener Blut« mit Hans Moser und »Sissi« mit Romy Schneider alles dabei.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal