War ich froh, als ich im Bett lag: 90 Kilometer gelaufen

Morgen startet der 40. GutsMuths-Rennsteiglauf: 16 500 wollen dabei sein, auch das Gründerquartett ist mit von der Partie

  • Michael Müller, Schmiedefeld
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Zum morgigen 40. GutsMuths-Rennsteiglauf gibt es rund 16 500 Startmeldungen. So viel wie noch nie. Doch weit mehr als von großen Zahlen lebt der schönste und härteste Cross Europas vom individuellen Erleben. Deshalb übrigens auch von Mythen und Legenden.

Prof. Dr. Willi Schröder (links) und Hans-Georg Kremer
Prof. Dr. Willi Schröder (links) und Hans-Georg Kremer

Hans-Joachim Römhild, einer aus dem Gründerquartett von 1973, fand jüngst beim Umzug sein lang vermisstes Tagebuch aus diesem Jahr wieder. Dort hatte er am 13. Mai über die Premiere tags zuvor notiert: »War ich froh, als ich im Bett lag. 90 Kilometer gelaufen.« Seinen Jenenser Mitstudenten Wolf-Dieter Wolfram und Jens Wötzel sowie ihrem wissenschaftlichen Assistenten Hans-Georg Kremer dürfte es ähnlich gegangen sein. Dass sie nebenbei eine einzigartige Tradition begründet hatten, sollte sich erst Jahre später herausstellen.

Für Kremer, der sich seither nicht zuletzt als Historiker des Rennsteiglaufes einen Namen gemacht hat, steckt in dem lapidaren Satz übrigens eine gravierende Entdeckung: »Wir sind bisher davon ausgegangen, dass wir 100 Kilometer gelaufen waren.« So steht es in allen Chroniken. Allerdings eben auf der Basis von Erinnerungen. Römhilds wieder aufgetauchte Notiz, sagt Kremer, ist die einzige schriftliche Quelle. Natü...


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