Marihuana und Moral

»Marley« von Kevin Mcdonald

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ausgerechnet Bayern. Es sind Bilder von tiefster Traurigkeit und größter Skurrilität, die Kevin Macdonald ans Ende seines Films »Marley« stellt. Rottach-Egern sollte also der Ort sein, an dem der Musiker, der Poet, das Pop-Phänomen Bob Marley seine letzten Monate verbringen würde. Gezeichnet von Chemotherapie, mit Glatze statt Rasta-Lockenpracht - der Reggae-Missionar, die überlebensgroße Legende der Wandgemälde und Teenieposter schrumpft hier zum physisch gepeinigten, rührenden Menschen. Rastas im Schnee. Den letzten Kampf gegen den Krebs nahm Robert Nesta Marley in der Bayerischen Provinz auf, und verlor ihn 1981 mit 36 Jahren. Das erstaunliche Leben jenes Mischlingsjungen aus einem gottverlassenen Kaff in den Bergen Jamaikas wird in Macdonalds üppiger Dokumentation tatsächlich erstmals in angemessener Gründlichkeit erzählt, wenn auch nicht ganz ohne Schwächen.

Zu den Stärken zählen aber zunächst die Gesprächspartner des Regisseur...


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