Gebrochene Symmetrie in der Mikrowelt

Die Physikerin Chien-Shiung Wu machte ein fundamentales Experiment - den Nobelpreis bekamen die Theoretiker

Die Geschichte der fragwürdigen Nobelpreis-Entscheidungen ist lang. Und mehrfach waren davon Frauen betroffen. Bekanntestes Beispiel ist die österreichische Physikerin Lise Meitner, die von 1934 bis 1938 zusammen mit Otto Hahn und Fritz Straßmann in Berlin Uran mit Neutronen beschoss. Diese Versuchsreihe gipfelte im Dezember 1938 in der Entdeckung der Kernspaltung. Zu jener Zeit hatte Meitner wegen ihrer jüdischen Herkunft Berlin bereits verlassen und war nach Schweden geflüchtet, wo sie 1939 die erste Deutung der Spaltungsversuche gab. Dennoch erhielt nur Hahn 1944 den Nobelpreis für Chemie.

Auch die britische Biochemikerin Rosalind Franklin ging bei der Nobelpreisvergabe leer aus, obwohl ihre DNA-Röntgenbilder maßgeblich dazu beigetragen hatten, dass James Watson und Francis Crick 1953 die Doppelhelixstruktur des Erbmoleküls enträtseln konnten. Als Watson und Crick dafür 1962 mit dem Medizin-Nobelpreis geehrt wurden, lebte Frankli...


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