Unten links

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Musiker wollen am heutigen Welttag der kulturellen Vielfalt protestieren. Nein, nicht gegen die EU-Richtlinie, nach der nun auch sie vor ihrer Musik geschützt werden sollen. Europas Beamten fanden heraus, dass 120 Dezibel bei Konzerten nicht selten sind. Das sei lauter als ein Presslufthammer. Da Geiger, Trompeter oder Schlagzeuger mit Kopfhörern wie Straßenarbeiter eine Lachnummer wären und zudem darunter das Zusammenspiel leiden könnte, wird jetzt getüftelt, welche Schallmauern im Orchestergraben angebracht seien. Anders als im Straßenbau ist musikalischer Lärm keine lästige Begleiterscheinung, sondern erklärtes Ziel, ließ hierzu ein Experte wissen. Das erinnert an viel Lärm um nichts in den Gräben der Linken. Wo aber bleibt der Gehörschutz für die gestresste, genervte Basis? Wenn das so weiter geht, geht es der Partei bald wie den Orchestern, die heute gegen ihre Schrumpfung mit vielen leeren Stühlen und Luthers Choral stöhnen: »Aus tiefer Not schrei ich zu dir.« ves

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