Die Kriegstrommeln tönten bis Juba

Ölkonflikt zwischen Nord- und Südsudan ist noch nicht gelöst

  • Andreas Herrmann, Juba
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Nach Angaben der UN-Friedensmission UNISFA haben sich die Truppen Sudans und Südsudans aus der umstrittenen Grenzregion Abyei zurückgezogen. Die seit April unterbrochenen Verhandlungen zwischen beiden Staaten wurden in Addis Abeba wieder aufgenommen. Doch gelöst ist der Konflikt noch längst nicht.

Wakhee Taha will mit seinem Kleinbus dabei sein.
Wakhee Taha will mit seinem Kleinbus dabei sein.

Für Wakhee Taha ist es ein wichtiger Tag. Zusammen mit Freunden von der Partei SPLM (Sudanesische Volksbefreiungsbewegung) hat er seinen alten Toyota-Kleinbus geputzt, Treibstoff und Öl aufgefüllt. Er will an der großen Demonstration im Zentrum Jubas teilnehmen, vorbei am marmornen, mit Papierblumen geschmückten Mausoleum des Revolutionshelden John Garang. Auch Wakhee möchte teilhaben an den Früchten des jahrelangen Kampfes um den neuen Staat Südsudan. Dafür hat er sein Gefährt mit einem Plakat versehen. »Wir werden nicht aufgeben, denn das Wenige, was wir haben, ist mehr als das, was wir im Moment noch nicht haben«, steht darauf geschrieben. Er lächelt, hebt seine Hand zum Kampfgruß und begibt sich in den Autokorso der Demonstration.

Was er und seine Kameraden mit Wohlstand verbinden, ist heute das Öl. Das liegt rund 650 Kilometer nördlich von Juba im Boden rund um die Stadt Abyei. Dort, irgendwo im faktischen Niemandsland an der...


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