Freundschaftsspiel im Wortsinn

Heute spielt die DFB-Elf in Leipzig gegen Israel - dort hat der Fußball das Deutschland-Bild nachhaltig verändert

  • Ronny Blaschke
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Deutschland gegen Israel: selten wird der Begriff des »Freundschaftsspiels« so wörtlich genommen wie vor dieser Begegnung in Leipzig. »Vor allem durch den Fußball hat sich das Deutschland-Bild in Israel zum Positiven gewandelt«, sagt der Sporthistoriker Manfred Lämmer und erinnert an die Nachkriegszeit: Vor den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki hatte das israelische Außenministerium seinen Athleten noch den Wettkampf gegen deutsche Sportler untersagt. 1956 reiste dann Willi Daume nach Israel, der Präsident des Deutschen Sportbundes übergab eine Spende an den Sportverband, knüpfte Kontakte, auch zu Politikern. Fortan reisten Bundestagsabgeordnete nach Israel - getarnt als Sportfunktionäre.

Manfred Lämmer gehörte 1963 der ersten deutschen Sportlergruppe an, die nach Israel reisen durfte. »Als junge Sportler begegneten die Israelis uns unbefangener, wir wurden sofort in ihre Mitte genommen.« Mehr als dreißig Jahre leitete Lämmer an...


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