Spiritualität und politischer Kampf

Pfarrer Bernhard Fricke über einen Gottesdienst für Flüchtlinge und die tödliche Abschottung Europas

Bernhard Fricke ist Stellvertretender Vorstandsvorsitzender von »Asyl in der Kirche« und evangelischer Seelsorger in der Abschiebungshaft Berlin. Mit dem Pfarrer sprach Thomas Blum über kirchliches Engagement für Flüchtlinge.

Bernhard Fricke
Bernhard Fricke

nd: Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Am 10. Juni soll in Berlin ein Gottesdienst an Flüchtlinge erinnern, die an Europas Grenzen zu Tode kamen. Was bringt ein Gottesdienst?
Fricke: Es gibt eine Initiative verschiedener europäischer Kirchen, so auch hier in Berlin, einmal im Jahr zum Weltflüchtlingstag einen Gottesdienst zu machen, in dem wir an die Menschen erinnern, die vermisst sind, die gestorben sind bei dem Versuch, Europa zu erreichen, und gleichzeitig darüber nachzudenken, was unsere Aufgabe in der Flüchtlingspolitik ist.

Ist die Verknüpfung von politischem Engagement mit einem Gottesdienst nicht relativ ungewöhnlich?
Nein. Das hat eine lange Tradition innerhalb der Kirche, dass wir unsere Klage vor Gott bringen und ihn bitten, uns Kraft zu geben, damit wir uns für Menschen engagieren können. Das ist die Kraft, die wir brauchen, um für Flüchtlinge da zu sein, um dieses europäische Grenzregime zu skandalisieren, immer wieder ...


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