Man gibt ihnen Glaubwürdigkeit

Christine Probst über den Tag der Folteropfer

Schläge, Elektroschocks, simuliertes Ertränken oder anderen Misshandlungen sind regelmäßig angewandte Foltermethoden. Am heutigen Tag zur Unterstützung der Folteropfer wird an das Inkrafttreten der Antifolterkonvention am 26. Juni 1987 erinnert. Doch noch immer wird das Folterverbot nicht eingehalten, auch nicht von sogenannten Rechtsstaaten. Christine Probst ist stellvertretende Sprecherin der »Themenkoordinationsgruppe gegen die Folter« bei Amnesty International Deutschland. Mit ihr sprach für »nd« Katja Herzberg.

nd: In welchem Ausmaß wird heute weltweit gefoltert?
In fast allen Ländern gibt es Menschenrechtsverletzungen zu beklagen. Es ist jedoch schwierig zu sagen, wie viele Folteropfer es gibt und wie viele Staaten aktuell foltern. Denn schon die Definition von Folter laut der Antifolterkonvention der Vereinten Nationen ist sehr schwammig gehalten. Es ist kaum möglich, zwischen Misshandlung und Folter zu unterscheiden. Deswegen ist es schwer, eine Statistik zu führen. Für das Jahr 2011 können wir aber sagen, dass in mindestens 101 Ländern der Welt Menschen gefoltert oder anderweitig misshandelt wurden.

In welchen Ländern liegen aktuell die größten Probleme?
Da sind die üblichen Verdächtigen zu nennen, etwa Guantanamo. Dort wird zwar unter der Regierung Obama aktuell nicht mehr gefoltert, doch noch immer gibt es keine Entschädigung für Folteropfer unter der Bush-Regierung und noch immer sind die Täter nicht zur Rechenschaft gezogen worden. ...


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