Bayreuth und Bethlehem

UNESCO-Weltkulturerbe

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Die UNESCO hat das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth einstimmig zum Weltkulturerbe ernannt. Der barocke Prachtbau sei eines der wichtigsten architektonischen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft im 18. Jahrhundert, begründete das Welterbe-Komitee aus 21 Mitgliedern am Samstag bei seiner Sitzung in St. Petersburg die Entscheidung. Damit gibt es in Deutschland nun insgesamt 37 Welterbe-Stätten, in Bayern sind es sieben. Der Freistaat will die Oper in den kommenden vier Jahren für knapp 19 Millionen Euro restaurieren.

Auch die Kurfürstliche Residenz in Schwetzingen hoffte auf einen Eintrag in die begehrte Liste einzigartiger Schätze der Menschheit. Über den Antrag der Baden-Württemberger will das Komitee später abstimmen. Anders als für Bayreuth lag für den vorerst gescheiterten zweiten deutschen Antrag aber keine Empfehlung von Experten vor.

Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth wurde 1746 bis 1750 erbaut und ist immer noch in seiner ursprünglichen Form erhalten. Auftraggeber für den Bau war das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach.

Auf der 36. Sitzung des Unesco-Welterbekomitees gab es insgesamt mehr als 30 Anträge von Kultur- und Naturstätten. Außerdem wurden auch Orte in Malaysia, Kanada, im Iran und im Golfstaat Bahrain aufgenommen. In Europa kürte die UNESCO etwa die portugiesische Grenzstadt Elvas.

Weltweit am bekanntesten unter den Nominierungen sind die Geburtskirche Jesu Christi und der Pilgerweg in Bethlehem. Es war der erste Antrag der Palästinenser überhaupt - er war gegen den Protest von Israel angenommen worden.

Die Abstimmungen hatten am Freitagmorgen begonnen und dauerten bis zum gestrigen Sonntag. Auf der Welterbeliste stehen heute mehr als 900 Kultur- und Naturstätten in 153 Ländern, darunter nun 37 in Deutschland. Das Übereinkommen der UNESCO zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt wurde 1972 gegründet.

dpa

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