Sarkozy im Visier der Justiz

Razzia in Wohnung und Büro des französischen Expräsidenten

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die französische Polizei hat die Pariser Wohnung und mehrere Arbeitsräume des ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy durchsucht. Ihm wird vorgeworfen, illegale Wahlkampfgelder von der Milliardärin Bettencourt erhalten zu haben. Die Razzia wurde möglich, weil Sarkozys Immunität kurze Zeit nach seiner Wahlniederlage erloschen ist.

Während der französische Altpräsident Nicolas Sarkozy gegenwärtig mit seiner Familie in Kanada Urlaub macht, durchsuchte die Polizei am Dienstag seine Pariser Wohnung, das offizielle Büro, das ihm als ehemaligem Staatsoberhaupt zusteht, und die Räume der Anwaltskanzlei, an der er beteiligt ist.

Den Befehl dazu gab Untersuchungsrichter Jean-Michel Gentil, der mit der Politskandalaffäre Bettencourt befasst ist und den Aussagen von Angestellten der L’Oréal-Erbin nachgeht. Demnach soll Sarkozy im Jahr 2007 Umschläge mit großen Summen Bargeld für seinen Präsidentschaftswahlkampf bekommen haben.

Solange Nicolas Sarkozy Präsident war, genoss er Immunität, und die Justiz musste die Untersuchung der gegen ihn gerichteten Vorwürfe ruhen lassen. Doch seit Mitte Juni - einen Monat nach der verlorenen Präsidentschaftswahl - ist er vor dem Gesetz wieder ein Bürger wie jeder andere.

Am Vorabend dieser Rückkehr zur juristischen Normalität ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.