»Das Volk verlangt soziale Gerechtigkeit«

Israelis demonstrieren gegen Sozialabbau

  • Lesedauer: 1 Min.

Tel Aviv (AFP/nd). Bei einer Demonstration in Tel Aviv genau ein Jahr nach Beginn der Protestbewegung gegen soziale Ungerechtigkeit und steigende Lebenshaltungskosten vom Sommer 2011 hat sich ein Mann selbst angezündet. Der rund 40 Jahre alte Mann wurde mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht, wie ein Polizeisprecher am Samstagabend sagte. Der Polizei zufolge legte der Mann Kopien eines Briefs auf die Straße, bevor er sich anzündete.

Nach Angaben des Nachrichtenportals Ynet wird in dem Brief Regierungschef Benjamin Netanjahu und Finanzminister Juval Steinitz vorgeworfen, für die »ständige Demütigung« der Israelis verantwortlich zu sein. »Sie nehmen von den Armen und geben es den Reichen«, heißt es demnach in dem Brief.

Laut Polizei gingen in Tel Aviv rund 8000 Demonstranten auf die Straße und forderten einen Rücktritt Netanjahus. Dabei skandierten sie den Slogan der Protestbewegung des Sommers vergangenen Jahres: »Das Volk verlangt soziale Gerechtigkeit«. In Jerusalem und Haifa demonstrierten Hunderte Menschen.

Im Sommer 2011 waren bei einer in der Geschichte Israels einmaligen Protestbewegung über Wochen Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen. Sie hatten unter anderem gegen Wohnungsnot und gestiegene Lebenshaltungskosten demonstriert. Die Regierung versprach zahlreiche Reformen, bislang wurden aber nur wenige davon umgesetzt.

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