Das Rätsel der »Dunkelgräfin«

Wurde in Thüringen eine Tochter von Ludwig XVI. bestattet? Das fragliche Grab wird untersucht

  • Andrea Hentschel, AFP
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sie lebte in fast völliger Abgeschiedenheit, zeigte sich nie ohne Schleier und pflegte dennoch einen aufwendigen Lebensstil: Die mysteriöse »Dunkelgräfin« von Hildburghausen sorgt seit rund 200 Jahren für reichlich Spekulationen. Experten wollen nun endlich ihre sterblichen Überreste untersuchen und der wahren Identität der Dame auf die Spur kommen.

Es war ein merkwürdiges Paar, das im Jahr 1807 in der kleinen südthüringer Residenzstadt Hildburghausen abstieg: Der Herr, den man für einen Grafen hielt, nannte sich Vavel de Versay. Über die Dame war nichts bekannt. Weitgehend abgeschottet von der Öffentlichkeit verbrachten die beiden ab dem Jahr 1810 den Rest ihres Lebens auf einem wenige Kilometer von der Stadt entfernten Schloss, das sie nur zu Kutschfahrten und Spaziergängen im Garten verließen.

Als der vermeintliche »Graf« 1845 starb, stellte sich schnell heraus, dass es sich in Wirklichkeit um einen holländischen Diplomaten handelte, der sich am Hofe Ludwigs XVI. aufgehalten hatte. Die Identität der Dame, die bereits 1837 starb, gibt hingegen bis heute Rätsel auf. Ihr Begleiter gab ihren Namen als Sophia Botta an, die in Westfalen geboren wurde und ledig im Alter von 58 Jahren verstorben sei.

Seither kursieren verschiedene Verschwörungstheorien: Die einen...


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