Schutz vor Hochwasser geht alle an

Sachsen klagt über blockierende Bürger

  • Lesedauer: 2 Min.

Heidenau/Glashütte (dpa/nd). Sachsen macht künftig den Hochwasserschutz auch von der Akzeptanz in der Bevölkerung abhängig. Dort, wo Bürgerinitiativen jahrelang die geplanten Schutzmaßnahmen blockierten, werde nicht mehr gebaut, sagte Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) am Mittwoch in Heidenau. Allerdings müssten die Verantwortlichen dafür auch klar benannt werden. Unlängst hatte er bereits in einer Regierungserklärung im Landtag fehlende Mitwirkung von Bürgern beklagt. Immer mehr Forderungen in den Genehmigungsverfahren würden die Schutzmaßnahmen in die Länge ziehen und immer weiter verteuern. Kupfer stellte klar, dass nur begrenzt Geld für den Hochwasserschutz zur Verfügung stünde.

Der Minister sieht zehn Jahre nach der verheerenden Flut den Hochwasserschutz für die Gebirgsflüsse stark verbessert. »Die Maßnahmen an Müglitz und Weißeritz sind beispielhaft für ganz Sachsen«, sagte er bei einem Besuch ausgewählter Projekte im Müglitztal. Die Beseitigung von rund 18 000 Schäden an den Gewässern sei im Wesentlichen fertig und habe etwa 900 Millionen Euro gekostet. Weitere 530 Millionen Euro habe Sachsen in den Hochwasserschutz für Gewässer 1. Ordnung investiert. Für sie ist die Landestalsperrenverwaltung zuständig. 351 Vorhaben besäßen hohe Priorität, 80 davon seien vollendet, 55 im Bau sowie 216 im Plan- oder Genehmigungsverfahren. »Diese Zahlen zeigen erneut: Hochwasserschutz ist eine Generationenaufgabe. Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen«, erklärte der Minister.

Kupfer zufolge trug ein ganzes Bündel an Vorkehrungen dazu bei, den Hochwasserschutz zu verbessern. Als Beispiel nannte er den Bau von Rückhaltebecken und die Erweiterung von Flussläufen. »Nur zusammen können diese Bausteine ihre Wirkung vollständig entfalten.«

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal