Eine Kiste voll Pistolen

Skandalfirma Verfassungsschutz: Peter Urbach war der erfolgreichste Provokateur der deutschen Geschichte. Angeblich starb er vor einem Jahr (3)

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Bereits seit den frühen 1970er Jahren ist bekannt, dass die ersten Bomben des westdeutschen Linksterrorismus direkt vom Staat kamen. Irgendwelche Konsequenzen gab es nie.

Das letzte, was von Peter Urbach zu hören war, sind die Nachrufe aus dem Frühjahr. Angeblich ist er 2011 in Kalifornien gestorben, wo er zuletzt als Rohrleger gejobbt haben soll. Das war sein Beruf, und das war seinerzeit auch sein Eintrittsbillett in die militante Szene Westberlins. Nach 1968 verschaffte er sich als Handwerker, der auch mal was reparierte, Zugang zu der Welt der Radikalen. Er kokettierte mit dem Proletarischen, das er an sich hatte. Und als er dann enttarnt war, konnten viele das gar nicht glauben.

Die Urbach-Geschichte ist tatsächlich abgrundtief. Urbach, und mit ihm der Berliner Verfassungsschutz, bilden einen Ausgangspunkt der politischen Gewalt der 1970er. Der unauffällige Mann, der auf einem Foto mit Strickjäckchen zwischen dem wilden Kommunarden Fritz Teufel und Anwalt Otto Schily zu sehen ist, trieb die Militarisierung der Studentenbewegung tatkräftig voran.

Auf der Kundgebung gegen den Springer-Verla...


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