Diktator Rios Montt übernimmt die Macht
Rechtsruck bei Wahlen in Guatemala
?GüatemaläiStadt (Reuter/ dpa/ND). In Guatemala ist die Partei des ehemaligen Diktators Rios Montt als Sieger aus den vorgezogenen Parlamentswahlen hervorgegangen. Wie die Wahlbehörde am Montag mitteilte, gewann die Republikanische Front Guatemalas 32 der 80 Kongreßsitze. Die rechtskonservative Partei der Nationalen Vorhut kam auf 24 Mandate, die Christdemokraten gewannen 13 Sitze. Die restlichen elf Sitze verteilen sich auf mehrere Parteien. Die Wahlbeteiligung lag bei weniger als 25 Prozent.
Rios Montt hatte sich im März 1982 an die Macht geputscht. Menschenrechtsorganisationen werfen ihm vor, für
die' Ermordung Tausender Guatemalteken verantwortlich zu sein. Unter seiner Regierung bekämpfte die Armee die linke Guerilla mit einer Politik der verbrannten Erde und löschte ganze Indianerdörfer aus. Beobachter machten die ausufernde Gewaltkriminalität in Guatemala für den Erfolg des Generals verantwortlich. Neben Rios Montt kandidierte auch sein Nachfolger, General Mejia Victores, dessen Front der Nationalen Einheit aber keinen Sitz gewann.Die vorgezogenen Parlamentswahlen waren von Präsident de Leon Carpio durchgesetzt worden, um die Volksvertretung von korrupten Abgeordneten zu säubern. (Kommentar S. 2)
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