Demografiegipfel der Hilflosigkeit

Merkel: Regierung allein kann Antworten nicht geben

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (epd/nd). Die Bundesregierung will die Herausforderungen durch den demografischen Wandel stärker ins Zentrum der Politik rücken. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte beim ersten Demografiegipfel der Regierung am Donnerstag in Berlin, der Veränderungsdruck, der von der Alterung der Gesellschaft ausgehe, sei den Herausforderungen durch die Globalisierung vergleichbar. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verlangte, jeder einzelne Bürger müsse bereit sein zur Veränderung. Alle gesellschaftlichen Bereiche seien davon betroffen, dass die Bevölkerung schrumpfe und älter werde.

Merkel warb dafür, das Thema Demografie bei allen Entscheidungen mitzudenken. Die Veränderungen vollzögen sich schleichend, wirkten sich aber erheblich aus. Die Regierung allein könne die Antworten nicht geben. Sie setze auf den »intensiven Dialog« mit allen gesellschaftlichen Gruppen sowie den Ländern und Kommunen, die für die Umsetzung vieler Vorhaben, etwa den Ausbau der Kinderbetreuung oder die Bildungseinrichtungen zuständig seien.

Merkel kündigte an, dass erste Ergebnisse im Mai kommenden Jahres vorgestellt werden sollen. Unter dem Vorsitz mehrerer Bundesminister sollen sich neun Arbeitsgruppen unter anderem mit dem Fachkräftemangel, der Erhöhung von Bildungs- und Berufsabschlüssen, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Lebensformen im Alter, der Zukunft der Pflege und der Versorgung und Verwaltung ländlicher Regionen auseinandersetzen. Der Auftaktgipfel mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft soll ein Bewusstsein für die Veränderungen schaffen und Wege aufzeigen, wie auf den demografischen Wandel reagiert werden kann.

Friedrich erklärte, es gehe nicht darum, Steuergelder für neue Initiativen zu verteilen, sondern Vorhandenes zu verbinden und die in diesem Frühjahr verabschiedete Demografiestrategie mit Leben zu erfüllen.


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