Versicherungen schlecht vorbereitet

Deutsche Branche erfüllt Anforderungen der neuen EU-Eigenkapitalregeln nur unzureichend

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Fast die Hälfte der europäischen Versicherer geht davon aus, nicht fristgerecht die Anforderungen des neuen Sicherheitsstandards »Solvency II« umsetzen zu können. Besonders schlecht schneidet die deutsche Branche ab. Die Koalition will den Versicherern nun zur Seite springen.

Nicht nur Banken, sondern auch Versicherer können »systemrelevant« sein und Pleite gehen. Beides hat die Finanzkrise gezeigt. Als im Sommer 2007 in den USA eine Immobilienblase platzte, dachte zunächst kaum jemand an die Versicherungswirtschaft, doch die Krise traf auch sie hart: Einer der größten Assekuranzkonzerne stand im September 2008 sogar vor dem endgültigen Aus. »Die gefährlichste Firma der Welt« (»Der Spiegel«) hatte sich mit Immobiliengeschäften verzockt. Erst milliardenschwere Überbrückungskredite der US-Notenbank Fed und Kapitalspritzen der Regierung Obama über 150 Milliarden Dollar retteten die American International Group (AIG) und ihre Kunden vor der Pleite. AIG galt der amerikanischen Finanzaufsicht als »systemrelevant« - ein Zusammenbruch hätte möglicherweise die ganze Volkswirtschaft gefährdet. Bis dahin hatte AIG zusammen mit der Allianz und der niederländischen ING-Gruppe die weltweite Champions League der Erstversi...


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