Kampf um die Macht des gesprochenen Wortes

  • Katja Eichholz und Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Seit Tagen liefern sich Piratin Marina Weisband und Spiegel-Redakteurin Merlind Theile einen medialen Schlagabtausch über ein Interview und die Authentizität von Zitate: Ein Lehrstück über den Widerspruch von Notwendigkeiten und Befindlichkeiten in der Arbeit von Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens.

Marina Weisband und die "Spiegel"-Autorin Merlind Theile haben sich in der vergangenen Woche zu einem Gespräch in einem Münsteraner Café getroffen. Unter anderem ging es um die Frage, ob Weisband, die Anfang des Jahres ihren Rückzug aus dem Piratenvorstanderklärte, eine erneute Kandidatur für sinnvoll halte. Theile zitiert Weisband zu deren möglichen Rückkehr-Plänen: "Für die Piraten wäre es wohl das Beste, wenn ich wieder antreten würde [...] Es gibt keine Fraktion, die mich scheiße findet. Und mit 33.000 Followern auf Twitter bin ich die Piratin mit der größten Reichweite." Auf die Frage der "Spiegel"-Autorin "Nehmen die Rufe nach Ihnen zu?" habe Weisband geantwortet: "Es sind hauptsächlich Mentions auf Twitter, in letzter Zeit schon mehr." Daraus ist dann das Zitat geworden: "Die Rufe nach mir nehmen zu."

Nur: Weisband will das alles nicht so gesagt haben. Auf ihrem Blog schreibt sie, ein Comeback sei "so ziemlich das Gegenteil von d...


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