Nomen est omen

Im Renaissance-Theater entzweit »Der Vorname« Familie, Freunde und Gäste

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

So trüb wie der Spiegel in Pierres und Elisabeths großzügiger Pariser Atelierwohnung ist die Liebe des Paars nach ächzenden zehn Ehejahren. Sie suchen übernervös den Kellerschlüssel für die Weinkollektion, wo doch bald Gäste eintreffen, die Gattin mit Kochvorbereitungen überlastet ist und eine Stimme aus dem Off, weshalb eigentlich?, die Charaktere umreißt. Hektisch beginnt »Der Vorname«, Matthieu Delaportes und Alexandre de la Patellières im Vorjahr zu Paris uraufgeführte, international gängige Komödie. Noch vermutet man leichte Seichtheit. Das wird sich ändern, als nacheinander eintreffen: Claude, Posaunist und Freund seit Kindertagen, Elisabeths Bruder Vincent, verspätet seine schwangere Freundin Anna. Marokkanisch hat Elisabeth gekocht, Tajine und Couscous. Munden wird es dem Quintett kaum, denn Vincents Scherz verdirbt abendlang den Appetit und lässt die Stimmung ins Gegenteil umschlagen: Abrechnung für jahrelang erduldete Demütig...


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