Waldbesetzer im Hambacher Forst werden geräumt

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin (nd). Im von Abbaggerung bedrohten Hambacher Forst hat die Polizei am Dienstagmorgen damit begonnen, ein Camp von Umweltschützern zu räumen. Mehrere Hundertschaften seien im Einsatz, meldete die Polizei. Das Camp wurde abgesperrt. Ziel der Polizeiaktion sei „die friedliche Beendigung der illegalen Besetzung des Geländes", so die Behörden im Rhein-Erft-Kreis. Das Gelände soll nach der Räumung dem Stromkonzern RWE zur Rodung übergeben werden.

Die Umweltaktivisten haben seit April seit April ein Waldstück im Hambacher Forst besetzt. Ihre Protestaktion richtet sich gegen den „Klimakiller Braunkohle" - RWE will hier 3900 Hektar Wald zerstören, um Platz für die Bagger zu bekommen. Im „Hambacher Loch" sollen insgesamt 2,4 Milliarden Tonnen Braunkohle bis zum Jahre 2040 gefördert werden. Damit muss ein Waldgebiet mit 12.000-jähriger Geschichte bis auf wenige Reste dem Tagebau weichen.

Die Polizisten haben am Dienstag bei der Räumung offenbar eine Infowand zerstört und den Küchenvorbereich des Camps abgerissen. Einige Besetzer sind Berichten zufolge in Gewahrsam genommen, die Presse sei am Dienstagmorgen nicht ins Camp gelassen worden. Die Polizei hatte bereits im Oktober behauptet, dass sich „Anzahl und Intensität" der von Waldbesetzern begangenen Straftaten angeblich gehäuft hätten. Die Umweltaktivisten hatten das zurückgewiesen. „Wer die Rodung des Hambacher Forstes in Frage stellt muss auch die Verhältnisse in denen wir leben in Frage stellen", heißt es derweil bei den Besetzern.

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