Die Köpfe der linken Opposition in Ägypten: Baradai, Sabbahi

  • Pedram Shahyar
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Am letzten Freitag war die ägyptische Presse dominiert von dem Auftritt der salafistischen Opposition auf dem Tahrir-Platz. Auf allen Kanälen flimmerten Bilder und Interviews mit hochbärtigen Männern von dem „Millionenmarsch für Sharia". Dabei war dieser Marsch wirklich nicht gigantisch, mehrere zehntausend Leute waren da. Drei Wochen zuvor hatte ein Bündnis linker und liberal-sozialdemokratischer Kräfte den Tahrir stärker gefüllt. Dieser neue Block wird stark mit ihren Köpfen identifiziert: Al Baradai und Sabbahi.

Dabei hatte die Revolte in Ägypten zu Beginn sehr vieles davon, was man salopp postmodern nennt: das Fehlen von charismatischen Führern, netzwerkförmige Organisation, starke Diversität von Identitäten und horizontale Formen der Organisation, gestützt auf Social Medie.

Die politische und soziale Kultur des Landes ist jedoch anders. Das Wort „pyramidal" für hierarchische Organisationsweise ist nicht nur begriffsgeschi...


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