Studierende in Wohnungsnot

Bildungsrauschen

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 3 Min.

Fehlender sozialer Wohnungsbau und doppelte Abiturjahrgänge führten dazu, dass seit Semesterbeginn viele Studenten noch keine Bleibe haben. Nun will laut www.focus.de Peter Ramsauer, Bundesminister unter anderem für Stadtentwicklung, Studierende in ausgedienten Kasernen unterbringen (/bit.ly/SFdNpA). Für einige eine gute Lösung, andere sehen auch Probleme.

R-2-D-2 meint: »Studenten brauchen Ruhe zum Lernen und können nicht in 6-Bettzimmer zusammengepfercht werden. Wenn die Kasernen entsprechend umgebaut werden und sie nicht allzu weit von der Uni entfernt sind, wäre dagegen nichts zu sagen. Das durch die doppelten Abiturjahrgänge viel mehr Studenten an die Unis strömen, als in den Vorjahren, war absehbar und auch, dass damit ein größerer Wohnungsbedarf besteht. Hier hat die Politik mal wieder geschlafen und den Bau neuer Studentenwohnheime versäumt.« DerAllmaechtige findet das »nicht so clever, denn wenn die Wehrpflicht wieder eingeführt wird, sitzen auf einen Schlag wieder alle Studenten auf der Straße.« Dem widerspricht Bilgenschwein: »Doch clever! Denn was passiert sonst mit den nicht mehr genutzten Militäreinrichtungen? Richtig! Die werden vom ewig klammen Bund für einen Appel und ein Ei verscherbelt, um Haushaltslöcher zu stopfen. Und wenn die Wehrpflicht - die ja nur vorübergehend ausgesetzt und nicht abgeschafft ist, wie viele glauben - wieder in Kraft gesetzt werden würde, dann fehlt es plötzlich an Kasernen und Übungsgelände. Angesichts der zunehmenden internationalen Krisen, in denen die BW neuerdings überall mitmischen soll, ist das noch nicht einmal unwahrscheinlich. Außerdem wäre es ohnehin nur eine preiswerte Übergangsmaßnahme, da ja die Studentenzahlen in Zukunft wegen des demografische Wandels wieder stark zurückgehen werden.«

Für Ben63 ist dies »eine gute Idee. Denn, was für unsere Soldaten gut ist und war, kann für Studenten nicht schlecht sein. Man lernt so auch das soziale miteinander und Rücksicht zu nehmen.« Worauf miroglio ironisch antwortet: »In einer Halle mit 100 Betten kann man noch besser das soziale Miteinander und Rücksichtnahme lernen.«

JP_aus_Obstbauland sieht eine Lösung in der »Quotierung des Abiturjahrgangs. Maximal 20 Prozent der Schüler eines Jahrgangs sollte die Hochschulreife bekommen. Das wäre eine ›naturnahe‹ Elitenquote. Freilich dürfen es auch weniger sein, denn als zweites würde ich einen objektiven, sehr fordernd angesetzten Leistungsmindeststandard auf Basis der MINT-Fächer etablieren. Fortschritt, von dem letztlich alle profitierten, kam immer nur durch Eliten. Der Rest mit ›Hochschulreife‹ fährt Taxi, gründet Parteien wie die Grünen oder Piraten - und die braucht nun wirklich niemand.«

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