Generation Ritalin

Psychische Störungen beim Kind steigen rasant

Seit 2006 hat sich die Anzahl der Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) um 42 Prozent erhöht. Das geht aus dem gestern in Berlin vorgestellten Arztreport 2013 der Krankenkasse Barmer GEK hervor. Da die Häufung der Diagnosen regional und sozial sehr unterschiedlich ausfällt, wirft das einige Fragen auf.

»Nicht alles, was eine Diagnose bekommt, ist kulturell schädlich«, gibt der Gesundheitsforscher Friedrich Wilhelm Schwartz vom ISEG-Institut zu bedenken, als gestern dessen Zahlen über die Diagnose und Therapie des sogenannten Zappelphilipp-Syndroms, auch bekannt unter der Abkürzung ADHS, bekannt gegeben wurden. Schwartz erinnert an Johann Wolfgang von Goethe, dem man in einer wissenschaftlichen Untersuchung die gleichen Symptome bescheinigte. Doch der berühmte Dichter bekam damals kein Rezept auf Methylphenidat, auch unter dem Namen Ritalin bekannt. Heute erhalten es rund sieben Prozent der Jungen und zwei Prozent der Mädchen im Alter von...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.