»Es geht nicht mehr um Berlusconi«

Fausto Bertinotti über die Krise der Linken und die große Transformation Italiens

Paola Giaculli und Marian Krüger sprachen für »nd« mit dem früheren italienischen Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Fausto Bertinotti (72), der zugleich Vorsitzender der Rifondazione Communista war.

nd: Wie erklärt sich das starke politische Comeback von Silvio Berlusconi?
Berlusconi ist in der Tat im Aufschwung. Noch vor Kurzem war die Lage seiner Partei PdL hoffnungslos, nun ist Berlusconi Trumpf. Aber für Italien geht es nicht mehr um Berlusconi, sondern darum, wie das Land in die neuen europäischen Strukturen, das heißt den Fiskalpakt, das Schuldenregime eingepasst wird. Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds geben die Anweisungen. Deutschland macht das Tempo. Die herrschende Klasse hat sich mehrheitlich entschlossen, auf diese Option zu setzen und Berlusconi stört dabei. Da die Fortsetzung der technokratischen Regierung Monti unmöglich ist, muss sich die herrschende Klasse ein neues mehrheitsfähiges Bündnis suchen.

Wie könnte dieses Bündnis aussehen?
Das dazu passende Regierungsbündnis ist eine Koalition des Mitte-Links-Bündnisses um die Demokratische Partei mit M...


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