Run auf die Bankschalter erwartet

Beschränkungen sollen Kapitalflucht in Zypern eindämmen

  • Heinz Krieger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Zypern sollen heute nach rund zwei Wochen die Banken wieder öffnen. Um Bankkunden davon abzuhalten, ihr Geld abzuheben, plant die Regierung Einschränkungen und schickt Polizisten zum Schutz vor die Filialen. Dennoch werden lange Schlangen vor den Bankschaltern erwartet. Die tatsächlichen Folgen der Krise werden in Zypern erst in den kommenden Jahren erwartet. Griechenland dagegen ist mittendrin: Hier sind die Konsequenzen unter anderem im Gesundheitssektor und in der Bildung nicht mehr zu ignorieren. Davon profitiert unter anderem die faschistische Partei »Goldene Morgenröte«.

Noch vor der Wiederöffnung der Banken nach knapp zwei Wochen wollte die Regierung in Nikosia in Abstimmung mit der Europäischen Zentralbank (EZB) wie bei allem, was sie jetzt im Finanzsektor tut, neue Richtlinien für die Kapitalbewirtschaftung ausarbeiten. Im Gespräch waren Einschränkungen des Zahlungsverkehrs und Auflagen für Immobilienverkäufe sowie die Abwicklung von Exportgeschäften.

Konkret sollen einem Entwurf aus dem Finanzministerium zufolge Auslandsüberweisungen und Zahlungen mit Kreditkarten im Ausland pro Person und Bank auf 5000 Euro beschränkt werden. Zyprer sollen pro Auslandsreise maximal 3000 Euro Bargeld mit sich führen dürfen. Der Entwurf sieht zudem vor, dass Festgeldanlagen nicht vorzeitig gekündigt werden dürfen. Im Ausland studierende Zyprer dürfen zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes pro Quartal maximal 10 000 Euro aus der Heimat erhalten. Exporteinnahmen müssen den Behörden binnen zwei Wochen gemeld...


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