Diplomatie statt Klartext

Peer Steinbrück bemüht sich bei seinem eintägigen Berlin-Besuch um mehr Sachlichkeit. Das hat aber nicht nur Vorteile

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Auf seiner Länderreise will SPD-Kandidat Peer Steinbrück Beliebtheitspunkte ergattern und im Duell mit Kanzlerin Angela Merkel aufholen. In Berlin umgarnt er die »Kreativwirtschaft« und die Parteibasis.

Peer Steinbrück lässt einiges über sich ergehen. Sogar in ein Bällebad taucht der SPD-Politiker mit einer jungen Schauspielerin bei einer Probe im Deutschen Theater ein. Sonderlich begeistert sieht der Mann, der eine rote Krawatte und einen dunklen Anzug trägt, dabei nicht aus. Trotzdem macht der Kanzlerkandidat die Albernheit mit. Hauptsache er wirkt bürgernah und wird fotografiert. Und nur darum geht es bei Steinbrücks Berlin-Besuch am Mittwoch im Rahmen seiner Länderreise.

Steinbrücks Zielgruppe ist die sogenannte kreative Szene. Der Sozialdemokrat schaut nach seinem Theaterbesuch bei der Universal Music Group und beim Radiosender Flux FM vorbei. Dort schüttelt Steinbrück viele Hände und verspricht, die »Kreativwirtschaft« zu fördern. Die Dauerbaustelle des Berliner Flughafens in Schönefeld steht hingegen ebenso wenig auf seinem Programm wie ein Rundgang durch eines der Armutsviertel. Das dürfte auch damit zusammenhängen, d...


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