Münchener Reinigungsrituale
Die Abgeordnetenaffäre schwelt weiter - die Opposition schießt sich auf CSU-Minister ein
Die Familienfürsorge von CSU-Politikern hat der Partei in den vergangenen Tagen bundesweit Negativschlagzeilen beschert. Hauptopfer des Reinigungsrituals wird der frühere CSU-Fraktionschef Georg Schmid, der nach seinem Rücktritt seine Karriere gänzlich beendet.
München. Die Leserbriefspalten bayerischer Zeitungen sind in diesen Tagen gefüllt mit den Zuschriften wütender Leser. Der Stein des Anstoßes: Die praktische Familienfürsorge, die 17 CSU-Landtagsabgeordnete seit dem Jahr 2000 betrieben. Sie beschäftigten ihre Ehefrauen und weitere Angehörige als Hilfen im heimischen Stimmkreisbüro - bezahlt aus Steuergeldern. Vielen Bürgern kommt das Ganze vor wie ein klassischer Fall von Abzocke durch Politiker.
Darüber hinaus erscheint die bayerische Abgeordnetenaffäre als Rückfall in die Zeiten alten CSU-Filzes, die Parteichef Horst Seehofer ein für alle Mal hinter sich lassen will. Seehofer sprach daher mehrfach von einer »ernsten Situation«, andere CSU-Politiker fürchteten schweren Schaden.
Die Verwandtenaffäre macht zwar viele Schlagzeilen - das heißt nach den Erfahrungen der Vergangenheit aber nicht unbedingt, dass dies der CSU langfristig schaden muss. Gemessen an den vielen CSU-M...
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