Syriens Armee nahm Kusseir

Stadt wird »gesichert und gesäubert«

  • Lesedauer: 2 Min.

Damaskus/Paris (AFP/nd). Nach ihrem Sieg in der Stadt Kusseir hat die syrische Armee angekündigt, die Rebellen im gesamten Land zu »vernichten«. Nach »aufeinanderfolgenden Fortschritten im Krieg gegen organisierte Terroristen« würden die Streitkräfte nun gegen Aufständische »in allen Ecken Syriens« vorgehen, teilte die Armee am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur SANA mit. Zur Lage in Kusseir hieß es, syrische Regierungssoldaten seien »nach einer Reihe heikler Operationen« seit dem Morgengrauen dabei, »die Stadt zu sichern und zu säubern«.

Das syrische Fernsehen hatte am Mittwochmorgen die Einnahme von Kusseir nach dreiwöchiger Belagerung gemeldet. Die Opposition bestätigte darauf den Rückzug aus der Stadt, die von strategischer Bedeutung ist, da sie auf dem Weg von Damaskus zur Küste liegt. Die Stadt nahe der Grenze zu Libanon war ein Jahr lang unter Kontrolle der Rebellen, bevor die Armee ihre Offensive begann.

Die iranische Regierung gratulierte »der syrischen Armee und dem syrischen Volk« zu dem Sieg über die »Terroristen«. Vizeaußenminister Amir Abdollahian warf ausländischen Staaten vor, weiterhin Waffen nach Syrien zu liefern und damit »terroristische Aktivitäten« zu unterstützen.

Nach dem Vorwurf des Giftgas-Einsatzes durch die syrische Führung hat Frankreich einen militärischen Alleingang in dem Konflikt ausgeschlossen. Auf die Frage, ob Frankreich Chemiewaffendepots in Syrien angreifen könnte, sagte Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem am Mittwoch in Paris, es werde »keine einseitige und isolierte Entscheidung« ihres Landes geben. Von jetzt an sei die »internationale Gemeinschaft« am Zug. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hatte am Dienstagabend gesagt, es gebe »keinen Zweifel« mehr daran, dass das Giftgas Sarin in Syrien mindestens ein Mal durch »das Regime und seine Komplizen« eingesetzt worden sei. Fabius berief sich dabei auf Untersuchungsergebnisse französischer Experten. Frankreich ist damit das einzige westliche Land, das den Einsatz von Chemiewaffen durch die Truppen von Syriens Staatschef Baschar al-Assad als zweifelsfrei erwiesen ansieht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal