Werbung

Falsches Ergebnis beim Spitzenplatz: Saar-Linke muss Listenaufstellung wiederholen

Nachzählung zeigt: Abgeordneter Lutze bekam sieben Stimmen mehr als Fraktionskollegin Ploetz

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Die saarländische Linke muss die Aufstellung ihrer Landesliste zur Bundestagswahl wiederholen. Bei einer Nachzählung der am 5. Mai auf einer Vertreterversammlung abgegebenen Stimmen, die der Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze beantragt hatte, habe sich gezeigt, erklärte der Landesvorsitzende Rolf Linsler, dass es »zu einer fehlerhaften Feststellung des Wahlergebnisses gekommen ist«. Die Listenaufstellung müsse daher wiederholt werden, der Landesvorstand werde dazu die »nötigen Schritte einleiten«. Als Termin für die Landesmitgliederversammlung ist offenbar das letzte Juni-Wochenende im Gespräch. Nach Angaben der »Saarbrücker Zeitung« werde über die Konsequenzen »kurzfristig die Schiedskommission der Landespartei beraten«.

Bei der nun für ungültig erklärten Listenaufstellung Anfang Mai hatten sich mehrere Kandidaten um den aussichtsreichen Spitzenplatz beworben; es kam schließlich zur Stichwahl zwischen der Bundestagsabgeordneten Yvonne Ploetz und Lutze, welche die 28-Jährige seinerzeit für sich entschied. Lutze war ohne Gegenkandidaten auf Platz zwei der Landesliste gewählt worden. Bei der Neuauszählung stellte sich nun heraus, dass Lutze sieben Stimmen mehr als Ploetz auf sich vereint hatte.

Bei der Vertreterversammlung hatte der frühere Linkenvorsitzende Oskar Lafontaine in einer Rede Lutze kritisiert, unter anderem sagte er, dieser sei »nicht gerade ein Wahlkampfmagnet« und warf ihm Versäumnisse bei der Parteiorganisation im Saarland vor. Dafür gab es Anfang Mai »Buh«-Rufe für den 69-Jährigen, der sich selbst nicht erneut um ein Bundestagsmandat bewirbt. Lafontaines Favoritin unter den Bewerbern für den Spitzenplatz der Saar-Liste, die ehemalige Tennisspielerin Claudia Kohde-Kilsch, war bereits im ersten Wahlgang gescheitert.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal